sella sredna mureh

Mittwoch, 24. Juni 2009 spätabends
In der Luxemburger Schweiz ist alles anders herum. Nur die Menschen nicht! Während man in der Sächsischen Schweiz eher in den Tälern wandert und auf die Berge steigt lebt man hier auf einer Art Hochebene (um die 300 hm) und steigt beim Wandern in die Täler hinab. Ansonsten ist es fast genau so wie in meiner Heimat: gleiche Wälder, gleicher Sandstein, gleiche Wege und Stiegen, gleiche Entstehungsgeschichte. Komisch das ich erst nach Luxemburg fahren muß um meine Heimta neu zu entdecken. Jetzt weiß ich auch warum ich mich hier gleich so heimisch gefühlt habe. Es ist schön hier! Das sage ich auch Elisabeth, unserer Luxemburger Wanderkollegin. Ich glaube sie hat sich darüber gefreut.
 
wie zu Hause

wie zu Hause

Farn

Unser heutiger Tag war wieder mit lauter Highlights gespickt: gleich heut morgen gab’s auf dem Marktplatz in Echternach ein Radiointerview mit dem hießigen Lokalsender Radio Luxemburg! Mein erstes Radiointerview! Für alle anderen auch!

Radio RTL und unsere Elisabeth

Radio RTL und unsere Elisabeth

Danach gings mit dem Bus zum Schloss Beaufort, einer alten Burgruine. Tolles Teil! Bevor wir in das alte Gemäuer gestiegen sind, gab’s am Eingang lecker Sekt, gemixt mit Johannisbeerlikör, wird daraus der hier so beliebte Kir Royal! Ein köstliches Gesöff. Hab eine Probe in meinen Rucksack gepackt.

Schloss Beofort

Schloss Beofort

Vorbereitung zum Kir Royal

Vorbereitung zum Kir Royal

Nach der Besichtigung nimmt der Michels Leo die Sache in die Hand und setzt mit uns den Weg von gestern fort. Luxemburg ist doch nicht so klein. Leo Michels ist im Ruhestand. Damit kann er sich aber nicht abfinden und betreut deshalb solche Touris wie uns. Gut das es solche Menschen gibt! Und er betreut hier das Wandergebiet, das gerade dabei ist sich wieder selber zu entdecken: eine erstklassige Beschilderung und die Einbeziehung neuer spannender Wanderwege lässt das Laufen hier zum Erlebnis werden! Dabei erzählt er in seinem mosel-fränkischen Dialekt immer neue Neuigkeiten, z.B. das am Amphietheater Flachs-Steine gebrochen wurden. Und das die Römer hier waren! Der Römer Epternakus läßt hier eine Villa errichten und soll für die Namensgebung der Stadt Echternach verantwortlich sein. Und ich erfahre noch mehr: um 1000 wird Echternach erwähnt, es gibt eine Kirche und einen Dom, im Dezember `44 wird Echternach vollständig(!) evakuiert und trotzdem völlig zerstört. Die Informationen reißen nicht ab, ich nehme mir vor zu Hause alles nochmal aufzuarbeiten. Die Hitze hier läßt nur noch eine begrenzte Aufnahmefähigkeit zu.

die neue moderne Beschilderung

die neue moderne Beschilderung

Echternach

Echternach

Kirche in Echternach

Kirche in Echternach

Nach dem Abendessen, Hühnchenkeule mit Pommes, geht es dann endlich in´s Hotel. Irgendwie bin ich breit heute. Und dabei sind wir erst in unserem zweiten Wandergebiet.

Und da ist dann noch Susanne. Susanne ist hier in Luxemburg das was die Anja, Michaela, Peter und Patrik in Baiersbronn für uns waren. Luxemburg ist ein kleines Land und muß rationell denken. Susanne betreut uns, organisiert, managt und beschafft alles was hier für einen angenehmen Aufenthalt für mich und meine Wanderkollegen notwendig ist. Und trotzdem ist sie die Freundlichkeit und Nettigkeit (schreibt man das so?) in Person, genau wie im Schwarzwald. Danke Susanne! Und alles Gute für dich! Es war super!

unsere Betreuung in der Schweiz

unsere Betreuung in der Schweiz

Update: Donnerstag, 25. Juni 2009

Es ist wieder mal ein Reisetag, der zweite und ich bin am Packen, um 10:30 Uhr soll es losgehen. Vor uns Wandermädchen und -burschen steht die Fahrt ins Sauerland. Ich bin gespannt was uns dort alles geboten wird. Eine erste Frage habe ich schon mal! Hoffentlich macht der Ort Winterberg seinem Namen nicht „alle Ehre“. Ich erfahre nichts gutes vom Wetter aus der Heimat.

Vom Schreiner zum Müllerburschen

Mittwoch, 24. Juni 2009
 
Es geht hier um Robi. Gebt euch keine Mühe: ihr kennt Robi nicht! Robi ist für mich DER Ur-Typ eines Luxemburgers! Lustig, witzig, gesprächig, immer froh und gut gelaunt… Von ihm stammt z.B. der Spruch:“Wenn du mit dem Auto nach Luxembrug reinfährst mußt du schon an der Grenze bremsen sonst bist du gleich wieder draußen“. Dabei grinst er bis über beide Ohren. Er meint aber selber von sich das der typische Luxemburger eher abwartend und mit einem gesunden Misstrauen ausgestattet ist. Ich kann es nicht glauben Robi ist ein ganz Großer! Und das meine ich diesmal nicht ironisch! Er hat hier eine Sache angeschoben die der Region äußerst gut tut und meine höchste Hochachtung verdient: er hat sich die Heringer Mühle „unter den Nagel gerissen“ und versucht hier seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Die Heringer Mühle stammt aus dem 16. Jh. So sah sie auch aus als er sich mit ihr zu beschäftigen begann und beim Umbauen und Modernisieren hat er amerikanische und deutsche Granatsplitter aus dem zweiten Weltkrieg in dem alten Gemäuer entdeckt. Der Mann hat Ideen! Er will Brot backen und Pizza! Original natürlich! Und er will was für die Kinder tun! Er liebt Kinder, hat selber drei. Und wohl deshalb auch einen Spielzeugladen, indem viele schöne und bunte Holzspielsachen auf die kleinen Knirpse warten. Im richtigen Leben ist Robi Schreiner. Passt doch wieder, oder?
 
 
Lieber Robi, ich wünsche dir für deine weitere Arbeit zur Erfüllung deines Lebenswerkes viel Kraft und Durchhaltevermögen! Die wirst du brauchen, stehen dir doch die gleichen bürokratischen Hürden im Wege wie in Deutschland. Ich glaube, da sind sich die Bürokraten auf der ganzen Welt einig! Zieh das Ding durch! Ich habe dir versprochen mir das Ganze anzusehen wenn es fertig ist. Versprechungen muß man halten, ich bin ja kein Politiker. Viele Grüße auch an Henriette!
 
 
Ich bin dankbar für diese schöne menschliche Begegnung mitten in der Luxemburger Schweiz. 
  
Robi´s Mühle

Robi´s Mühle

Innenansicht

Innenansicht

Robi und Susanne

Robi und Susanne

Kein Bock auf Blog

Dienstag, 22. Juni 2009 23:45 Uhr

Heute fasse ich mich mal ganz kurz, meinen Text hat schon jemand anderes vorbereitet:

„Wandern auf dem Müllerthal-Trail ist Felsspalten-Erlebnis, Begegnung mit Sagen und Mythen, Ausgraben von Geschichten und sagenumwobene Goldschätze und Begegnungen mit mystischen Felsgestalten – kurz: Wanderabenteuer für alle Generationen. Der Müllerthal-Trail, die lokalen Rundwanderwege und die Wandergastgeber laden zu einem unvergesslichen Aufenthalt ein!“

Dieses Zitat stammt vom hiesigen Tourenguide Wandergastgeber. Treffender kann man es nicht sagen. Es ist so! Warum soll ich da andere große Worte erfinden. Und es wird unvergesslich, da bin ich mir heute schon sicher! Warum, sag ich euch morgen!

Gute Nacht

60 Minuten Frankreich

Montag, 22. Juni 2009
 
 grenze
 

Heute war Transporttag angesagt: um 11:00 beendete ein Bustransfer unsere schöne Zeit in Baiersbronn, Anja lies es sich nicht nehmen nochmals persönlich vorbei zu schauen. Ich wußte es… Durch Wälder und über die Höhen des Schwarzwaldes schlängelte sich unsere Strasse, vorbei an den Vogeesen und über den Hunsrück. Und wir sind durch Frankreich gefahren! Wieder ein neues Land auf meiner Liste! Es war zwar nur rund eine Stunde hat aber gereicht: auch Frankreich ist schön! Vielleicht sollte ich mir mal eine Stunde… oder auch zwei oder drei…mehr Zeit nehmen. Aber wegen Frankreich bin ich nicht hier. Und dann waren wir auf einmal schon in Luxemburg. Elisabeth hatte mich noch gewarnt das es ganz schnell geht. Und zack! Da waren wir. Nun sind wir kurz hinter der Grenze in Luxemburg. Susanne, die auch die Verena Weisse kennt ist hier für uns zuständig. Die hat uns gleich zum offiziellen Empfang nach Echternach gelotst. So mit Bürgermeister und Tourismus-Chef und so. Ich hatte noch nie so einen Empfang. Schön das die Leute Zeit hatten, ist doch morgen in Luxemburg Nationalfeiertag! Das haben die vom Best-of-Wandern wieder mal schön hingekriegt! Danach zum Abendessen in unser Hotel Gruber. Das Hotel Gruber hat einen Michellin-Stern! Michellin-Sterne gibt es für absolutes Top-Essen! Ein Michellin-Stern ist manchmal mehr wert als 4 Hotelsterne… Susanne hat uns schon mal das Begleitmaterial für die nächsten zwei Tage ausgehändigt. Die Bilder darin könnten fast aus der Sächsischen Schweiz sein. Hier ist auch alles aus Sandstein. Sie meint ich solle mich bis morgen gedulden. Ich bin gespannt!

 

Anfahrt nach Echternach

Anfahrt nach Echternach

Empfang in Echternach

Einfach Himmlisch!

Sonntag, 21. Juni 2009
Der Himmel ist mit dunklen regenschweren Wolken bedeckt, es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Tropfen fallen. Heute geht es früh los, wollen wir doch nach der Einlauftour gestern eine „größere Runde“ drehen. Wir sollen hier einen noch besseren Überblick über den Schwarzwald bekommen. Im Wanderführer sprechen die Verantwortlichen vom „Baiersbronner Wanderhimmel“. Ich bin gespannt ob es himmlisch oder eher regnerisch wird und packe mir deshalb eine „Bemme“ (sächsisch) für den Weg ein, was sich aber später als unnötig herausstellt.
Um 9:00 Uhr kommt Anja, und mit ihr die Sonne! Sie wird uns den ganzen Tag nicht mehr verlassen und sich mit schönen weißen Kumulussen ein Wettrennen am Himmel liefern. Das gibt schon mal klasse Fotos. 

Wolken

 Anja wird auch bis zum Abend bei uns bleiben. Wir fahren ein Stück mit dem Baiersbronner Touri-Bus und nehmen dann einen schönen breiten Weg unter die Wanderschuhe. Die Füße müssen heute selber auf die Höhe wandern, mitten durch herrlichen Fichtenwald, mit so dicken Bäumen, das nicht mal zwei Leute diese umfassen können. 150 Jahre sollen die auf dem Buckel haben! Und sie sehen kein bischen alt und krank aus!

Die Füße, und alles was noch so dranhängt, stapfen munter voran und mit jedem Schritt auf unserer Eiszeit-Tour kommen wir der Höhe ein Stück näher. Dabei ist es überhaupt nicht kalt was man beim Namen der Runde eigentlich vermuten könnte. Vielleicht trifft das ja nur im Winter zu.

Wanderhimmelbeschilderung

Wanderhimmelbeschilderung

Nach 1,5 Stunden sind wir auf den Höhen das Schwarzwaldes angkommen. Ich weiß das, weil erstens der Weg hier in die waagerechte übergeht und wir zweitens vollen Durchblick auf den Himmel haben. Ich denke das das der Baiersbronner Wanderhimmel ist. Ein heftiger Stolperer über so eine dicke Schwarzwaldriesenbaumwurzel reißt mich aus meinen Gedanken und ich senke den Blick wieder nach unten. So entdecke ich links und rechts am Weg herrliche Blumen und Pflanzen. Die kenne ich von zu Hause: blaue Lupinen z.B., oder herrlich dunklroter Fingerhut. Die anderen „Fotografen“ sehen das auch. Einfach „himmlisch“.

Unvermutet stehen wir plötzlich an einem herrlichen Ausblick: Wald über Wald, Wiesen, Dörfchen und ganz unten im Tal liegt der Filzenbacher See! Wieder so ein dunkler Moorwassersee. Idyllisch fügt er sich in ein spitzenmäßiges Fotomotiv ein. Das haben die gut gemacht hier. Und dann sehe ich nochwas: einen herrlich gedeckten Tisch mitten auf des Schwarzwaldes Höhen! Und ein rustikales Wanderbuffett mit allem was das Herz nach 2,5 Stunden on Tour so begeehrt. Und mein Magen freut sich auch. Ich lege das Fotozeugs erstmal beiseite und widme mich genau wie alle anderen dem Essen und Trinken.

am runden Tisch

am runden Tisch

Während des Essens lerne ich und die anderen Michaela kennen. Sie ist für dieses Mahl auf der Höhe verantwortlich. Am Waldrand steht wieder so ein rotes Baiersbronner Auto. Das hat aber nur einen Beifahrersitz. Dafür ist hinten ganz viel Platz! Es war eine gute Idee diesen Kleintransporter zu nehmen. Nur ein Rotkäppchenkorb wäre wohl etwas knapp geworden. Wir sitzen alle am „runden Tisch“, einem großen Mühl-Mahl-Stein. Daher stammt wohl auch der Begriff „Mahlzeit“. Ich bin begeistert und hohle mir zum Abschluss noch ein Stück vom leckeren Kuchen. Einfach „himmlisch“: die Baiersbronner haben echt was drauf!

Frisch gestärkt geht es weiter, wir wollen runter, zum Ufer des See’s. Wieder durch dichten gesunden Wald. Und endlich bekomme ich auch Antwort auf meine Frage aller Fragen: die Römer sind dran schuld! Wer hätte das gedacht…die haben Angst gehabt, vor diesem dunklen und finsteren Wald! Haben sich nicht reingetraut, alles kam ihnen so schwarz vor. Sie hatten also Angst vorm „schwarzen Wald“ (vielleicht ja auch vorm schwarzen Mann?). Aus Rationalisierungsgründen ist später „Schwarzwald“ daraus geworden. So einfach ist das. Wenn wir Anja nicht hätten…

"saagenhafte" Anja

"saagenhafte" Anja

Am Ufer hat uns Anja wieder eine Saage vorgelesen. Ich hab vergessen um was es ging. Ich kann nicht alles machen: wandern, schreiben, fotografieren, essen, trinken… Ich weiß nur noch das auf dem Grunde des See’s ein Schloss stehen soll. Und das der See hier über 25m(?) tief sein soll. Aber das war schon vor den Römern so. Schnell verlassen wir diesen graußlichen Ort. Das nächste Ziel lugt schon durch die Bäume: Löwens Panoramastüble. In ca. 1 Stunde erwartet uns dort Schwarzwälder Kirschtorte. Ob die auch von den Römern stammt? Ich traue mich nicht schon wieder zu fragen…

Es ist jetzt 23:30 Uhr. Gerade sind wir von einem köstlichen Abendessen in den Dorfstuben des *****Sterne Hotel Bareiss, 3 min. neben dem unseren, zurück. Sorry, ich hab das „+“ vergessen. Also „*****plus“. Das „+“ macht’s! Die Wanderfreuden vom Tag wurden hier hervorragend von den Gaumenfreuden abgelöst. Und von Ingeborg kam eine köstliche Spätburgunder-Empfehlung! Vielen Dank für den Tipp, ich werde es dir in der Sächsischen Schweiz „heimzahlen“. Pünktlich zum Abendbrot war auch Patrik wieder da, man könnte meinen er komme immer nur zum Essen. Aber dem ist nicht so, hält er als „Chef von det Janzen“ hier im Baiersbronner Touristkzentrum doch sein Team zusammen! Und er kann stolz auf seine Mannschaft sein: da ist die ganz liebe und immer freundliche Anja, die uns auf unseren Wegen begleitet und immer Antwort auf die vielen Fragen von uns wußte. Oder der lustige und verschmitzte Peter, der am Samstag Abend mit auf dem Bauernhof zum Essen war. Mit dem würde ich mal so richtig einen heben… Oder die hübsche Michaela, die statt dem Rotkäppchenkorb lieber den SEAT genommen hat. Und der Patrik, der war sich nicht zu schade mit uns in’s Zuberwasser zu steigen! Wir Wanderer sind hier jedenfalls NICHT baden gegangen!

unser modernes "Rotkäppchen"

unser modernes "Rotkäppchen"

Für mich als „Erstlingsschwarzwälder“ gehen drei wunderbare Tage zu Ende: vielen vielen Dank euch Vieren und den anderen 11 Mitarbeitern im Team! Ihr habt die Messlatte schon mal seeehr hoch gelegt! Das ****-Sterne-Hotel „Zum Lamm“ ereicht diese Höhe leider nicht ganz, habe ich doch bis zuletzt den 4. Stern in meinem Zimmer gesucht…

Morgen geht es nach Luxemburg, ist auch eine Schweiz und für mich ebenfalls total neu. Wenn aber dort alle solch liebenswerte Leute sind wie die Elisabeth aus unserer Gruppe ist mir überhaupt nicht bange: sie wohnt nämlich nur paar Kilometer weg und hat ab morgen dort ihr „Heimspiel“. Ich freu mich drauf!

PS: Und was ist aus der Schwarzwälder Torte vom Nachmittag geworden? Sie ist leider dem Kommerz zum Opfer gefallen, ich hab deshalb ein schönes Schokoeis bevorzugt.

Technischer Zwischenruf

Geschätzter Leser dieses Blogs!

Mein D2-UMTS-Stick ist langsam, sehr langsam. Verwöhnt von einer 3000er DSL-Leitung zu Hause (diese zwei Drähte) kommt es mir vor wie früher zu Analog-Zeiten, als man das Einwählen des Modems noch akkustisch vefolgen konnte. Wenigstens ist mein D2-Stick still. Das Einstellen aktueller Berichte gestaltet sich zunehmend als schwierig. Ich kann die Aktualität der Berichte nicht immer gewährleisten. Noch schwerer ist das Einstellen div. fotografischer Aufnahmen, welche dieses „Geschreibsel“ hier etwas auflockern sollen. Ich empfehle deshalb gelegentlich mal wieder am Anfang zu starten. Es kann sein, das neue Bilder zu sehen sind.

Morgen geht es nach Luxemburg, ob ich dort in’s Internet kann, weiß ich überhaupt noch nicht. Obwohl es ja world-wide-web heißt. Sollte es hier also etwas ruhig werden liegt das nicht daran das ich mich vollends dem Wellness-Trip hingegeben habe.

Bildbearbeitung am Laptop ist graußlich! Meine Fotofreunde vom DHK-Forum wissen das. Die Bilder die ich zeige sollen meinen Bericht nur dokumentarisch begleiten. Die absoluten Siegerbilder gibts exklusiv für euch an einem Winterstammtisch.

Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten oder der zuständigen Behörde melden. Aber bitte nicht mir! Ich arbeite hier mit dem windows-eigenen Wordpad, einem kleinen Editor ohne Rechtschreibprüfung. Dazu konnte sich der reiche Bill Gates leider nicht entschließen. Und mein letztes geschriebenes Diktat ist bestimmt schon 35 Jahre her… Vielleicht erkennt ja jemand mein „Talent“ und entwickelt daraus eine neue Rechtschreibreform!?

speziell für Lothar (ironisch gemeint)

Lieber Lothar, ja, genau du: der Mann von Ingeborg! Sie hat mir gesagt das sie einen Ehemann mit Namen „Lothar“ zu Hause hat. Leider erst nach der Veröffentlichung meines Berichtes über den Wirbelsturm. Bist du auch so ein „Wirbelwind“? Ich hoffe der Image-Schaden für dich hält sich nach meinem Bericht in Grenzen. Gleichzeitig lehne ich jede Schadensansprüche katagorisch ab, wo kommen wir denn da hin. In Zukunft muss ich wohl mit Namen etwas vorsichtiger umgehen…

im Schwarzwald unterwegs

Samstag, 20. Juni 2009
Heut morgen fühle ich mich noch genau so sauber wie gestern nach dem Zuber-Bad. Hab deshalb auf das Duschen verzichtet.  Stattdessen ein gemühtliches Frühstück eingenommen. Es gibt alles was das Herz begehrt.  Die freundliche Touristik-Mitarbeiterin Anja erwartet uns um 10:00 Uhr zu einer kleinen Einführungstour auf die Höhen des Schwarzwaldes.  Die ersten 300 Höhenmeter erledigen wir ganz schnell mit einem Van.  Für die Füße bleiben noch ca. 100 hm. Wir sind unterwegs auf der Bannwaldtour, einer äußerst attraktiven Runde vom Naturschutzzentrum am Ruhestein zum Naturschutzgebiet „Wilder See“. Mystisch liegt der See unten im Tal, gefüllt mit schwarzem Moorwasser. Ringsum ist Wald! Viel Wald! Heller, dunkler, kleiner, großer, manchmal auch Gebrochener. Es ist alles Schwarzwald. Auf steilem Pfad, den ich im Schwarzwald nie vermutet hätte, steigen wir zum Seeufer ab. Noch stiller ruht der See. Ich frage mich wer auf diesen Namen für den See gekommen ist. Anja liest uns eine Sage vor, die das Ganze noch mystischer macht. Eigentlich wollte sie uns eine Kopie geben.
 

Der anschließende gemächliche Aufsteig bringt uns wieder auf die Höhen des Schwarzwaldes zurück. Wir haben noch ein schönes Stück Rückweg vor uns und kommen an einem herrlichen Ausblick vorbei, der den Blick weit ins Land trägt. Dieser Blick ist es, der mich immer wieder ins Hochgebirge zieht. Im Schwarzwald sind das gerade mal 1000 Meter. Uns bietet sich eine herrliche Sicht in die Oberrheinebene bis hin zu den Vogesen. Anja meint, bei herrlicher Sicht sieht man die Schweizer Alpen! Ich glaube ihr, weiß ich doch das wir hier ganz tief im Westen sind. Und ein westliches Nachbarland von Deutschland ist die Schweiz. Für diesen Ausblick hat „Lothar“ gesorgt, einem miesen Typen auf den ich gleich nochmal zurück komme. Zuvor genieße ich bei einem leckeren Burgunder einen kleinen Imbiss. Gerade recht, denn die frische und saubere Luft im Schwarzwald macht unsere Truppe mächtig Appetit.

Weitsicht

Weitsicht

Flechte
Frisch gestärkt machen wir einen Rundgang durch das Naturschutzzentrum. Es ist so gut besucht, das wir uns nicht lange aufhalten. Stattdessen schnappen wir uns einen hießigen Tourismusführer und machen uns mit Anja und dem Van auf zum „Lotharpfad“. „Lothar“ hat hier zu Weihnachten 1999 ziemliches Unheil angerichtet. Er war ein stürmischer Typ. Der Schwarzwald hat das zu spüren bekommen, er konnte den ca. 250km/h Sturmkräften nichts entgegen setzen. So gibt es neben gesunden, kräftigen und dunkelgrünem Wald auch sehr viel kahle Stellen. Dort sieht der Schwarzwald sehr traurig aus. 70 Jahre alte Schwarzwaldbäume hat „Lothar“ einfach umgeknickt. Es liegt kreuz und quer. Kahle Wurzeln strecken sich zum Himmel. Sie sind tod. Doch dazwischen zeigt sich frisches Grün. Saft- und kraftvoll! Leben und Tod liegen ganz nah beisammen. Es ist so wie im bei uns Menschen im richtigen Leben. Der Pfad ist nicht lang aber der Mann vom Naturschutzzentrum hat viel zu erzählen: 30 Millionen Festmeter Holz sind damals kaputt gegangen, einfach vom „Lothar“ umgemäht. In nicht mal 90 Minuten! Dann war der Spuk vorbei. Autofahrer, die zu dieser Zeit unterwegs waren berichten, das alles echt war! Sie waren binnen paar Minuten eingeschlossen von umgestürzten Bäumen. Es gab weder vor noch zurück. 
Tod und Leben

Tod und Leben

24 Stunden hat es gedauert bis Rettungskräfte die Autos mit den Fahrern wieder freibekommen haben. Seit dem sind diese sehr vorsichtig auf der Schwarzwaldhochstrasse unterwegs. Nur die Motorradfahrer müssen neu hier sein. Ich hab ein paar Bilder mehr als sonst geschossen, aber ob sie die traurige Stimmung in mir rüber bringen werden?

Hr. Kafka führte uns durch das Schadensgebiet

Hr. Kafka führte uns durch das Schadensgebiet

22:30 Uhr Gerade sind wir von einem köstlichen Abendbrot zurück gekommen, ich bin satt bis obenhin. Heut Abend war der Peter Stoll unser Fahrer, die Anja muss ja auch mal frei haben. Wir waren im „Seidtenhof“, einer Bauergaststätte auf den Reichenbacher Höfen. An den typisch regionalen Gerichten gibt es überhaupt nichts auszusetzen, alles war sehr sehr lecker.

Diese Nacht wird kurz: morgen früh ist um 9:00 Uhr Start zu der 24 km langen „Eiszeittour“. Vorsorglich lege ich mir die dicken Wandersocken zurecht…

idyllischer Schwarzwald

idyllischer Schwarzwald

still ruht der "wilde See"

still ruht der "wilde See"

Begrüßung, das Hotel und anderes

Freitag, 19. Juni 2009  13:00 Uhr

Was für ein Hallo auf dem Baiersbronner Bahnhof! Wildfremde Menschen die sich bisher nur auf kleinen Bildchen im Internet gesehen haben begrüßen sich, lachen und scherzen miteinander. Und ich mitten drin! Na das kann ja heiter werden.  Im Baiersbronner Wander-Test-Center gibt es einen Sektempfang. Und belegte Brötchen. Alles ist so unglaublich herzlich, so als würde man sich schon ewig kennen.  In der größten Herzlichkeit trennt sich unsere Gruppe. 8 Teilnehmer haben noch einmal ca. 4 Stunden Autofahrt vor sich, müssen diese doch heute Abend schon in der Schweiz sein damit sie morgen pünktlich die Südroute angehen können. Ich beneide sie nicht mehr. Hier ist es jetzt schöner. Sie werden uns am 5. Juli auf der Festung Königstein erzählen das es bei Ihnen auch schön war! Da bin ich mir sicher.

Wir werden eingeladen zu einer kleinen Erkundungsfahrt durch Baiersbronn und erfahren so ganz nebenbei das Baiersbronn DAS touristische Zentrum Baden-Würthembergs ist! Deshalb besteht Baiersbronn wohl auch aus 9 kleinen Gemeinden. Neben den Stammgästen besuchen ca. 170 000 „Absteiger“ jährlich Baiersbronn. Diese „Absteiger“ sind Touris die nur kurz hier stoppen und dann gleich weiterreisen.  Sie verpassen deshalb was ganz wichtiges: eine solche Häufung von Gourme-Tempeln gibt es nur hier! 7 Sterne allein für 9mal Baiersbronn! Schade das wir am Montag schon weiterreisen müssen.

Inzwischn regnet es. Als Abschluss unserer kleinen Rundfahrt landen wir in der Schokoladenmanufaktur des Hr. Holz. Schon beim Eintreten riecht man sofort das man nicht beim Fleischer ist. Schokolade kann nicht nur gut riechen sondern viel besser schmecken. Hunderte Kugeln in braun und weiß, rosa, grün, gelb, orange liegen in der Auslage. ich probiere eine mit Orange drin. Einfach lecker! Jetzt sehen wir wie diese Kugeln entstehen. Und Figuren.  Hr. Holz macht in seinem Laden auch eine gute Figur! Er fragt sich warum viele Leute diese dunkle 80%ige Schokolade essen wo doch die schöne Vollmich viel besser schmeckt. Dabei schmunzelt er verschmitzt. Mir schmeckt auch Vollmilch viiiiiel besser. Wir bekommen alle einen Vollmilchschokoladenwanderschuh als Andenken. Werbung muss ein!

Hr. Holz (links)

Hr. Holz (links)

und seine leckeren Produkte

und seine leckeren Produkte

 

Gegen 16:00 Uhr mache ich das erste Mal mit unserem Hotel „Zum Lamm“ Bekanntschaft. Ein typisches Schwarzwaldhaus mit herrlichem Schwarzwaldholz. Und Blumenkästen. Ich bekomme ein schönes Zimmer zum einchecken. Steckdosen hat es auch. Das ist gut für meinen Laptop. Wir haben ein wenig Freizeit zur persönlichen Verfügung.  18:00 Uhr geht es weiter.

unser Hotel in Baiersbronn

unser Hotel in Baiersbronn

18:00 Uhr  Es geht weiter. Auf dem Programm steht „ein Bad im Holzzuber“. Darüber haben wir uns heute schon mal amüsiert. Es ist bestimmt ein Gag. Um 18:30 steht uns allen dann das Wasser bis zum Hals! Wir mußten nun doch alle in die Bade-Zuber. Obwohl wir alle auf den Zimmern eine Dusche haben! So ein lustiges Bild habe ich schon lange nicht mehr gesehen: überall sah man nur die Köpfe rausgucken. Der Bademeister ging sehr genau nach den Methoden des Mittelalters vor: es gibt ein Salzpeeling und später reiben wir uns mit Kalkschlempe ein. Alle sind Kreideweiss. Zwischendurch gibt es das Abendessen. Wir dürfen die Zuber nicht verlassen, der Genuss des 5-Gänge-Menüs ist abenteuerlich, schmeckt aber hervorragend! Leider muss ich meinen Geschmacksnerven vertrauen da mir niemand sagen was ich wirklich esse. Trotzdem sehr lecker! Das Bad hat über zwei Stunden gedauert!!! Mir ist egal ob die nächsten Zimmer auf unserer Tour eine Dusche haben, so porentief rein hab ich mich noch nie gefühlt!

Inzwischen ist es 23:00 Uhr geworden. Ich hab mir einen schönen Spätburgunder mit auf’s Zimmer genommen. Der treibt die Gedanken an. Aber auch die wollen um diese Zeit auch nicht mehr so richtig, sind ja auch schon seit 3:00 Uhr wach. Ich schau mir noch das Programm für morgen an, um 10:00 Uhr geht es los, und mit den Gedanken an zu Hause schlafe ich ein.

Deutsche Bahn-ein Erlebnis?

Freitag, 19. Juni 2009

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich habe nichts erlebt! Es war langweilig…Und wäre ich nicht 3x umgestiegen wäre es noch langweiliger gewesen!Es gibt nichts worüber ich meckern könnte oder einen Gutschein abfassen. Alles pünktlich, sauber, nett. Ein Kompliment an die deutsche Bahn!

Lieber mecker ich über das Wetter! Je tiefer ich in den Westen komme umso finsterer wird es…auch als wir aus dem Tunnel wieder raus sind. Ab Eisenach hatte die Sonne endgültig verloren, ab Fulda betrat Regen die Bühne.

9:00 Uhr: Ich sitze im Wagen Nr.28. Bis Leipzig war es der erste, jetzt ist es der letzte. Leipzig ist ein Kopfbahnhof. Aber es sind auch ganze Menschen zu sehen. Die Eisenbahner sagen: „der Zug macht Kopf“. Ab Leipzig geht es deshalb rückwärts weiter. Meinem Frühstück hat das nix ausgemacht.

Ab Fulda sind dann auch wieder mehr Manager mitgefahren. Viele schlafen jetzt vor ihren Laptops. Auch ein Manager ist mal müde. Beim Laptop heißt das Energiesparmodus.

Gleich fährt der Zug in Frankfurt/M. ein. Dann 10 min. mit der S-Bahn und 10 min. zu Fuß. Frankfurt ist groß. Hoffentlich wartet der ICE nach Karlsruhe so lange.

12:30 Uhr: Während ich heute morgen im letzten Wagen des ICE „Kiel“ saß sitze ich jetzt im letzten Zug für heute. Und es gibt immer noch nix zu meckern. Die Umsteigeaktion in Frankfurt hat nur 8 Minuten gedauert. Frankfurt ist doch nicht so groß.

Langsam tauchen die ersten bewaldeten Hügel auf. Sind das schon Ausläufer vom Schwarzwald? Die Regenwolke von Fulda ist so groß das sie den Hügel hier eine Mütze aus Wattewolken verpasst. Mitten im Sommer. Je tiefer ich in den Schwarzwald eindringe umso romantischer wird es. Die Hügel rücken ganz eng zusammen und lassen in den Tälern nur noch Platz für eine Strasse, ein Flüsschen und eben die Bahn mit der ich jetzt fahre.

In 10 Minuten bin ich da, jetzt kann es richtig losgehen!