Bilder aus dem Schwarzwald

Wie angekündigt zeige ich hier in loser Folge immer mal wieder ein paar Bilder, zuerst welche aus dem Schwarzwald, unserem ersten Etappenziel. Es sind dies keine fotografischen Hits, sie sollen die ganze Wanderrallye nur noch ein wenig dokumentarisch unterstützen. Mit Erklärungen zu den Bildern halte ich mich zurück, ich versuche alles Wichtige in den Bilduntertitel zu bekommen.

Frauenquote erfüllt! (Stefanie, Steffi, Inge, Elisabeth, Anja v.l.)

Frauenquote erfüllt! (v.l. Stefanie, Ilka (verdeckt) Steffi, Inge, Elisabeth, Anja )

Lupinen am Wegesrand

Lupinen am Wegesrand

 

kleiner Wasserfall am Wegesrand

kleiner Wasserfall am Wegesrand

Baumflechte am Wegesrand

Baumflechte am Wegesrand

typisches Schwarzwalddorf I

typisches Schwarzwalddorf I

typisches Schwarzwalddorf II

typisches Schwarzwalddorf II

das war "Lothar"

das war "Lothar"

das war auch der "Lothar"

das war auch der "Lothar"

Tod und Leben sind nah beieinander

Tod und Leben sind nah beieinander

im Baiersbronner Wanderhimmel

im Baiersbronner Wanderhimmel

 

steiler Pfad zum See

steiler Pfad zum See

Moorwasser-See

Moorwasser-See

Fototermin: Thomas, Steffi, Ingeborg, Stefanie, Michael, Ilka, Elisabeth, Reinhard v.l.

Fototermin: Thomas, Steffi, Ingeborg, Stefanie, Michael, Ilka, Elisabeth, Reinhard v.l.

nochmal am Wegesrand

nochmal am Wegesrand

Bitte beachten!

Bitte beachten!

Back to Live

Sonntag, 12. Juli 2009, eine Woche nach der Wanderrallye 

Es ist Sonntagnachmittag und wieder sitze ich auf meiner Terrasse. Auf der Festung Königstein ist was los, ich höre und sehe das, hab ich doch nur 20min. Fußweg bis da rauf. Ob es wieder wegen einer Wanderrallye ist? Auf der Elbe tutet ein Dampfer, die S-Bahn antwortet.

Die ganze Woche habe ich nach der Bremse gesucht. Einer Bremse, die mich möglichst langsam und sanft wieder in den Alltag zurück bringt. Vergeblich… Auf Arbeit steht eine dreiwöchige Urlaubsvertretung an…zu Hause schreit mein Garten nach mir…meine Mutter tut das auch… HERJEH! Ich komme ja schon…

Nur mein liebes Frauchen ist still, erträgt alles mit Ruhe und Gelassenheit, akzeptiert, das ich manchmal minutenlang nicht anwesend bin, erklärt mir geduldig über was wir gerade vor fünf Minuten gesprochen haben. Sie weiß das ich immer noch unterwegs bin auf den Höhen des Schwarzwaldes oder in den Schluchten des Mullerthal, auf dem Rothaarsteig im Sauerland oder beim Akkordeon spielen im Vogtland. Nächstes Wochenende bin ich mit ihr in der „Sächsischen“ unterwegs, nur wir zwei alleine. Sylvi hat mir als Geburtstaggeschenk eine Übernachtung mit ihr auf dem Winterberg geschenkt! Und ich hab nix geahnt! Schon am Samstag wandern wir wieder durch Kirnitzschtal und Schrammsteine, und am Sonntag zeige ich ihr den Frühstücksplatz in unserem wunderschönen „Elbie“, stammt von Steffi und klingt schön und ist viel kürzer! Ob wir auch Yvonne oder René treffen werden?

Meinen Abschlussbericht habe ich fertig. Er ist nicht gut geworden. Wie soll er das auch, lassen sich doch 16 Tage Wandererlebnis pur nicht so einfach in zwei DIN-A4-Seiten quetschen. Eigentlich hat es jede Region verdient so einen Abschlussbericht zu bekommen…als Dankeschön für Kost und Logie, für Mühe und Arbeit. Die Fotos dazu lasse ich morgen irgendwo in Dresden entwickeln und dann geht alles ab zu Verena. In deren Haut möchte ich aber nicht stecken: ich bin sicher das die Auswahl des Siegerbeitrages sehr sehr schwer werden wird!

Und Bilder will ich ja noch machen für meinen Blog. Ich habe viele schöne Bilder! Und die GPS-Daten müssen auch noch aufbereitet werden. Mein Logger dazu liegt immer noch unbenutzt in der Ecke. Und dann muss ich noch…

Herjeh ich komme ja schon…

10.000 Zeichen

Mittwoch, 08. Juli 2009

Verena hat gesagt nach 10.000 Zeichen ist Schluss! Inklusive Leerzeichen! Hm…wie soll das gehen?

Für alle die nicht wissen worum es jetzt geht: alle Wanderrallye-Teilnehmer haben noch mal die Möglichkeit einen Bericht über diese 16 Rallye-Tage zu verfassen und sich die Chance auf den Hauptpreis, eine Woche mit Partner in einer beliebigen Best-of-Wandern-Region, zu bewahren.

Und dafür dürfen wir eben nur 10.000 Anschläge verwenden. Sind zwei DIN-A4-Seiten. Die könnte ich alleine schon mit dem Schwarzwald füllen. Oder dem Müllerthal…oder, oder, oder… Sie hat uns die Entscheidung überlassen was wir streichen und was nicht. Ich hab schon überlegt ob ich einfach alle „a“ oder „e“ rauskopiere. Da steht dann von jedem Tag was drin. Aber wer soll da durchsehen?

Und 10 Fotos dürfen wir einreichen! In Worten: ZEHN! Wieder so ein Unding! Überschlägig habe ich ungefähr 1200 Bilder von den fünf Wanderregionen mitgebracht. Natürlich nicht alle zum Vorzeigen, sind doch da auch Doppelte und Experimentelle dabei, wie es eben bei Digitalos so üblich ist. Aber nur Zehn???

Immer diese Entscheidungen…

widor dorheeme (wieder zuhause)

Sonntag, 05. Juli 2009, kein Abschlussbericht
Es ist jetzt 15:00 Uhr und ich sitze zu Hause auf meiner Terasse. Sonne pur und no-Limit-T-DSL. Ein spektakuläres Ereignis findet für mich (und Sylvia!) heute ein Ende. Die Gedanken kreisen im Kopf: Baiersbronn, Echternach, Winterberg, Schöneck, Bad Schandau. All diesen fünf Stationen durfte ich in den letzten Tagen einen Besuch abstatten. Nicht alleine sondern mit sieben äußerst netten Wanderkolleginnen und Kollegen, die alle aus dem gleiche Grunde am Start waren, dem Start zu einer Rallye auf Sohlen…Wandersohlen…Wanderschuhsohlen, jetzt hab ich’s.

Da ist die Lomo-Inge, eine Perle aus Böblingen, mit der ich manchen Wein und Willy verkostet habe. Oder die charmante Luxemburgerin Elisabeth, die von unserem Sandstein hier schwer beeindruckt ist. Der Stefanie aus Innsbruck habe ich ein lautes „Boah“ entlockt als sie die Wirkung eines Polfilters auf einem 10mm-Weitwinkelobjektiv sah. Die andere Steffie (wieder falsch geschrieben???) ist gelegentlich Pfadfinderin, immer lustig und vergnügt, bei ihren Kids fühlt sie sich wohl und diese genaus so bei ihr. Ilka, meine sächsische Kollegin aus Radeberg, dürfte nur unwesentlich später zu Hause sein als ich. Reinhard, der etwas kauzige Typ, der manchmal einen spontanen Ablacher produziert. Ich hab nicht mal gesehen wie er heute mit seinem tollen Lederkoffer losgezogen ist. Und Micha, also der (t)-mobile Micha, der erste Mann mit dem ich gemeinsam in der Badewanne saß. Oh mann, mir ist als wäre es erst gestern gewesen. Von all diesen lieben Leute, und noch von Vielen mehr, mußte ich mich heut morgen verabschieden. Lustig war’s, wie immer bei uns! Traurig auch, logo…aber die eMails sind getauscht und so werden die neuen Nachrichten nicht lange auf sich warten lassen. Ich muss doch wissen ob auch alle gut nach Hause gekommen sind!

Nach Hause…daran hat wohl keiner während dieses großartigen Abschlußabends gestern auf der Festung Königstein gedacht. Yvonne vom hießigen Tourismusverand und René aus der Info in Bad Schandau lassen es nochmal so richtig krachen. Mit Wanderschuhzielwurf, dem schnellsten An- und Auszieher (nur die Wandersachen!!!) oder einem Balance-Spiel wird es sehr kurzweilig. Nebenbei werde ich zum besten Blogger gekührt und erhalte, na was wohl…einen Wanderrucksack! (ICH KANN KEINE RUCKSÄCKE MEHR SEHEN). Ein Fackelumzug auf dem Festungsplatteau beschließt unseren Abend. Liebe Yvonne, lieber René: großartig gemacht! Herzlichen Dank euch beiden für die wundervolle Betreuung hier in meiner Heimat! Wir werden uns bestimmt wiedersehen!

Neben mir auf dem Tisch liegt mein kleines rotes Notizbuch das immer mein Begleiter war und meine Ideen für diesen Blog hier festgehalten hat. Und dabei konnte ich nur Bruchteile schreiben, genug Material ist noch vorhanden um einen ähnlichen Blogg zu gestalten. Vieleicht baue ich mir ja mal ein Fotobuch über meine Tour: Wo’s am Schönsten war wollt ihr wissen? Leute, stellt mir nicht so eine Frage! Ich kann es nicht sagen. Und es wäre ungerecht allen anderen Regionen gegenüber einen Sieger zu benennen! BaierEchterWinterSchönBad, ja: das triffts genau!

Ich bin nun am Ende mit meinem Geschreibsel, danke allen Lesern und Kommentatoren, das ihr bis hierher durchgehalten habt. Aber löscht bitte diesen Blog noch nicht gleich aus den Favoriten! Ich werde immer mal wieder, je nach Lust und Zeit hier weiter schreiben. Denn zu Hause zu sein bedeutet noch lange nicht das ich am Ende bin. Als nächstes habe ich einen Artikel nur mit Bildern geplant, die sind hier viel zu kurz gekommen. So wie manche Nachtstunde, die ich für diesen Blog geopfert habe.

Also, bis die Tage mal wieder, machts gut!

Sodele und Tschüssele (schwäbisch)

euer Thomas

 

 

 

Es hätte eine Fünf werden können!

Leute ich sag’s euch: beinahe hätte ich eine „5“ geklettert, das erste Mal in meinem Leben! Wenn…ja wenn nicht wieder dieses blöde Gewitter gekommen wäre. Schon auf dem Anmarsch zum Klettergipfel grollt es wieder am Horizont. Wir hasten voran, kommen außer Atem an der „Tante“ an, die ersten legen sofort das Kletterzeug an. Ich als Gentleman lasse natürlich den Damen den Vortritt…und ich beobachte das Gewitter. Die Mädels machen sich „warm“ an zehn Meter Fels, unterstüzt von Yvonne, der Patrik aus Baiersbronn macht sich auf die „Tante“ zu erobern. Er wird der einzige sein der es schafft. Das Gewitter ist ganz nah, wir packen ganz schnell zusammen und erreichen gerade noch trocken den Hoteleingang. Uff…das war knapp.

ps: ihr habt es sicher schon rausgelesen, nie im Leben hätte ich die „Tante“ bestiegen, werder bei Gewitter noch bei Sonne. Dieser Gipfel steht so frei, das du schon beim Anlehnen deknst: jetzt kippt er gleich um! Und eine „5“? Für mich war es mindestens eine 10C… Ich weiß schon warum ich in 47 Jahren noch nie geklettert bin! Etwas habe ich aber doch mitbekommen: ich weiß jetzt wo der „Frühstücksplatz“ ist, mitten in den Schrammsteinen und für die „Normalos“ nicht zu erreichen. Hier muss ich unbedingt mit Sylvia nochmal her!

Nun aber wirklich bis morgen…tschüssi

Und ich bin doch verrückt

In 30 Minuten gehts los, ich soll mit auf die „Tante“, einem bekannten Klettergipfel. Etwas mulmig ist mir schon hab ich doch sowas noch nie gemacht…notfalls passe ich eben auf die Rucksäcke unten auf. Da brauchen die auch jemand! Ich will ja nicht mit Gips heute Abend auf der Festung Königstein erscheinen. Sogar Hr. Brähmig hat sich angekündigt! Muss also schon was wichtsches sein.

Den nächsten Bericht gibts morgen, zu Hause von meiner Terasse. Wenn alles vorbei ist. Aber was heißt schon „vorbei“, mich wird diese Tour jedenfalls noch lange beschäftigen.

Und jetzt drückt mir die Daumen!

Sie tut sich schwer, die „Alte Dame“

Freitag, 3. Juli 2009, mein neuer Job?

Die alte Dame „Sächsische Schweiz“ tut sich schwer, hält sich bedeckt, gibt ihre Schönheiten nur zögerlich preis! Vor rund 100Mio Jahren geboren hat sie diese Eigenarten bis heute nicht abgelegt. Viele Maler haben deshalb schon beinahe ihren Verstand verloren. Schon gestern lies sie uns nur kurz einen Einblick in ihr Innerstes gewähren bevor sie vor Traurigkeit völlig zerfloss. Und auch heute morgen ist sie bis oben hin zugeknöpft, eingepackt in dicke weiße Wattenebel.

kein Durchblick

kein Durchblick

Dabei haben wir uns für heute nochmal eine richtig schöne Tour rausgesucht: von der Bastei über Rathen und dem Lottersteig auf den Lilienstein.Und ich wünschte das sich unsere Gäste nochmal richtig sattsehen können. Leider ist in Bad Schandau auf dem Markt und überall dicker Nebel. Ich kenne den, verheißt er doch nichts Gutes. War ja auch logisch nach dieser Waschküche gestern.

tief unten die Elbe

tief unten die Elbe

Wir erhalten von René unsere Lunch-Pakete, fassen noch Wasser, und los gehts: in einem „stinknormalen“ blauen VW-Bus fährt uns Renè zum Ausgangspunkt unserer Tour auf das Bastei-Platteau. René hatte gestern schon angedeutet das er heute lieber die „muffige“ Büroluft vorzieht als mit uns durch’s Grüne zu ziehen. Oder hat er bloß nichts Trockenes zum Anziehen? Egal, ich spinge für ihn ein und beschließe innerlich schon mal die erste Änderung: wir gehen von der Bastei nicht die Schwedenlöcher runter sondern lieber über die „Felsenburg Neurathen“. Meinen Wanderkollegen werde ich das schon verklickern.

menschenleere Basteiaussicht

menschenleere Basteiaussicht

Jetzt gilt’s: Renè ist weg und ich bin allein mit unserer Gruppe. Irgendwie fühle ich mich als „Eenheemscher“ (Einheimischer) verantwortlich für alle und wir stimmen unseren Tagesablauf ab. Ich erkläre kurz die Entstehung dieses DDR-typischen Prunkbaues, der so untypisch für diese Landschaft ist und dann sind wir allein…im Nebel…auf der Bastei-Aussicht, ganz vorn, auf der Spitze, nur das Geländer hält uns zurück. Und wir sehen: NICHTS! NULL! NOTHING! Schwer vorstellbar, das der Elbspiegel hier über 100 m unter uns liegt. Durch den Nebel dringt der Lärm eines Güterzuges herauf, höchstens als grobe Orientierung geeignet. Ich unternehme erst garnicht den Versuch irgendwas zu erklären, so bleibt es bei einem „vernebelten“ Gipfelfoto.

Gansfelsen

Gansfelsen

Und dann passiert es doch: die alte Dame hat ein Einsehen mit uns, entblöst sich. Langsam zwar und spielerisch, aber stetig! Nebelfetzen huschen an uns vorbei, geben erste Ein-und Tiefblicke frei. In eine Landschaft die so unglaublich schön und romatisch anzusehen ist, das auch ich, der hier geboren ist, lebt und arbeitet, immer wieder staune und Neues entdecke. Wie mag es da erst meinen Wanderkollegen ergehen? Ein bisschen erahne ich es: die Auslöser der Kameras rasseln wie verrückt, Filme werden gewechselt, unterbrochen von Worten wie „Ah“, „Oh“, „Wow“. Ich ergänze diese Worte durch ganze Sätze, versuche zu erklären, was ich über die umliegenden Gipfel und Täler weiß. Meine Wanderkollegen sind zufrieden, ich bin es auch, haben sie doch meine Wissenslücken nicht bemerkt.

unser Tagesziel, der Lilienstein

unser Tagesziel, der Lilienstein

Wir kommen in Kurort Rathen an, wandern genüßlich am Elbufer durch schattigen Wald, steigen auf die Höhe, es geht über Felder und durch Wälder. Und das Gewitter ist auch wieder da, grummelt fern vor sich hin, schickt trotzdem noch einen Regenschauer, im Nordaufstieg müssen wir die Regenjacken anziehen. Oben angekommen können wir sie wieder ausziehen und machen Picknick. Im Stile eines richtigen Bergführers spendiere ich einen Gipfelschnapps und wir entdecken die Aussichten, auf dem größten Tafelberg (415m) hier in der „Sächsischen“. Ich erkläre analog zur Bastei was wir alles so sehen und meine Wanderkollegen sind wiederum zufrieden. Könnte mir gefallen, der Job als Wanderführer.

Aussicht vom Lilienstein

Aussicht vom Lilienstein

Es ist jetzt irgendwas um 00:00 Uhr und will noch schnell den Rest des Tages erzählen: mit dem Taxi wieder zurück hat jeder im *****Hotel seine Fußmassage genossen. Wir schwärmen auf dem Papststein noch davon, wo wir zum Abendessen waren. „Wir“ sind jetzt ein wenig mehr geworden: in Vorbereitung des morgigen Abschlussabends auf der Festung Königstein sind Vertreter der anderen Wanderzentren mit dabei: Anja z.B. aus dem Schwarzwald. Oder auch Hr. Hecht aus dem Vogtland. Und die Promotion-Agentur ist mit dabei der wir diese wunderbare Wandertour durch fünf einmalige Wandergebiete zu verdanken haben! Yvonne, die Chefin vom Sächsischen Tourismusverband hat den Hut auf. Zum Ablauf des Abends sage ich nix, ihr habt es schon 13mal gelesen. Die fünf-Sterne-Steifigkeit vom Begrüßungsabend ist jedenfalls schon lange verflogen!

Morgen ist unser letzter gemeinsamer und ganzer Tag. Keiner redet davon, aber jeder denkt mit Entsetzen daran. Wir werden es ruhig angehen lassen. Ruhig? Ich muss verrückt sein, entschließe mich zum Grundkurs im Felsklettern. Ein absolutes Novum für mich! Aber darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen…

„Gut’s Nächtle“

Das Unwetter in Wir sind in der Zeitung

Gerad zum Frühstück in der aktuellen „Sächsischen Zeitung“ gelesen: das Unwetter war doch heftig, genau so wie es sich angfühlt hat. Und wir mitten drin…also auch in der Zeitung… mitten drin…

Heute geht’s auf die Bastei und Rathener Gegend. Wir haben uns fest vorgenommen nicht wieder so eingeweicht zu werden. Mal sehen ob es klappt…

Es mußte ja so kommen

 Donnerstag, 2. Juli 2009, H2O von oben und von unten 

Der „Donner“stag macht heute seinem Namen alle Ehre: meine Regenjacke vorsorglich gleich oben in den Rucksack gepackt brauche ich sie bereits auf dem kurzen Weg zur Information in Bad Schandau. Es gießt wie aus Kannen. In der Info ist es trocken, hell, schön freundlich! Nette Gesichter! Frische Blumen! Und Internet! Und das ganze von 9:00 bis 21:00 Uhr zu besichtigen!!! Volle Punktzahl, die beste Info auf unserer Tour!

René und Yvonne vom Touri-Verband erläutern an einer Karte unsere heutige 40km-Tour, wir lachen und scherzen noch, ohne zu ahnen das wir nicht mal die tatsächlichen 12 km schaffen werden…

Nach kurzem Fototermin bei der lokalen Presse gings los, hinaus in das Land und den Regen und den Nebel. Wir fahren mit dem „elektrisch freistehenden Personenaufzug“, so die amtsdeutsche(!) Bezeichnung für den Ostrauer Aufzug vom Baujahr 1905, hundert Meter in die Höhe. Wir erfahren, das der Hr. Sendig hier ein Hotelier, noch viel mehr ein Visionär war. Er lies den Aufzug bauen, den hat man noch genehmigt! Er wollte noch einen Weltsportplatz und einen Luftschiffhafen hier oben errichten, die Weltwirtschaftskrise hat das verhindert. Die heutigen Ostrauer werden dieser damaligen Krise dankbar sein. Eingebracht hat das Hr. Sendig natürlich garnix, er verbrachte hier oben seinen Lebensabend… ohne die nötigen „Mittelchen“.

der freistehende Personenaufzug

der freistehende Personenaufzug

Bad Schandau im Regen

Bad Schandau im Regen

Aufwärts geht’s, langsam aber stetig. Und es dampft! Es dampft mächtig! Erst der Wald in seinem Mantel, und dann wir in unseren Klamotten. Es ist eine riesige Waschküche pur! Caspar D. Friedrich oder Ludwig Richter haben eben diesen Nebel in ihren Gemälden festgehalten. Also den Nebel vom Wald! Dem Wald in der Sächsischen Schweiz. Die beiden Schweizer Zingg und Graf, Dozenten an der Sächsischen Kunstakademie, haben sich übrigens diesen Namen ausgedacht, in Anlehnung an ihre Heimat Schweiz. Geologisch heißt diese Region Elbsandsteingebirge, Geologen sind unromantisch.

an der Emma-Bank

an der Emma-Bank

Jetzt ist die Emma dran. Emma ist eine Bank. Also nicht irgend so eine „Bäd-Bänk“, sondern eine zum Sitzen. Das wünsche ich mir insgeheim für manche Bankvorstände auch. Aber es geht hier um die Dame Emma, die mit unserem „lieben“ Hr. Sendig liiert ist (sieh an sieh an…) Sie will im Grünen sitzen und braucht dafür eine Bank. Aber es ist kein Geld da. Eine Taxe muß her! Die Kurtaxe war geboren! Die Frauen haben doch immer wieder die besten Ideen…Ob das verbrieft ist weiß ich nicht, Renè schmunzelt dabei so verschmitzt.

Tischlein deck dich

Tischlein deck dich

Wir bewegen uns weiter in Richtung Schrammsteine und kommen an einem wunderbar gedeckten Tisch vor bei, den uns das sächsische Rotkäppchen Gundel Strohbach eingerichtet hat. Alles heimische Spezialitäten. Ingeborg schreibt in ihrem Blog später: da wachsen die Korkenzieher auf Bäumen! Nach deftigem Essen und Trinken fragen wir uns ernsthaft ob wir noch weiter müssen/wollen. Aber ein dumpfes Grollen, noch in respektabler Entfernung mahnt zur Eile. Wir hasten und dampfen, dampfen und hasten über den Mittelwinkel auf die Höhe der Schrammsteine und von dort auf die gleichnamige Aussicht. Die Aussicht ist wie immer von hier oben überwältigend! Unsere „Neulinge“ reißen die Augen und Objektive der Kameras nur so auf. Als Belohnung packt Renè einen Schrammstein-Kräuter aus dem erzgebirgischen Krottendorf aus. Das erinnert mich an den Sauerland-Kalle mit seinem bayrischen Enzian. Da ich schon hunderte Bilder von hier oben habe, auch mit Sonne, wende ich mich lieber an Renè, der mir bereitwillig Auskunft gibt: die Schrammsteine sehen so zerklüftet und zerschrammt aus das man nicht lange überlegt hat: Schrammsteine eben. Es gibt hier eine Tante und ihr „Onkel“ ist auch irgendwo. Und ein Grollen ist da noch, plötzlich ganz nah und ganz laut…

zum Mittelwinkel geht's

zum Mittelwinkel geht's

Gewitter im Anmarch

Gewitter im Anmarch

Wir beeilen uns, isolieren jedes Metallteil und steigen über den am nächsten liegenden Jägersteig ab. Bis jetzt ist alles gut gegangen aber in diesem Moment öffnet sich der Himmel! Es gießt wie aus Kannen (s.o.) und es ist ein Wetter wo du dir wünschst das irgendwo eine Bushaltestelle stehen möge. Aber wo soll die herkommen hier draußen in dieser Wildnis??? Es blitzt und kracht, kracht und blitzt, wir sind mittendrin…statt nur dabei. Wir wissen nicht mehr ob wir auf dem richtigenWeg sind…oder im Flussbett (es war wirklich so! Ich hab es selber so noch nie hier erlebt) Die Nässe dringt durch alle Nähte, nimmt Besitz von dem „darunter“…

Später, unendlich später, stehen wir vor dem Bio-Hotel HELVETIA in Schmilka. Wir machen einen sehr „naturnahen“ Eindruck und Uwe Lindemann, der Bio-Hotelleiter, gewährt uns Einlass, ignoriert die Pfützen die um uns auf dem feinen Steinboden zusammenlaufen. Die „Luschis“ machen sich auf ins Hotel nach Bad Schandau, die anderen kommen in den Genuß eines Interviews der Lokalpresse, der Text zu den heut morgen gemachten Bildern. Lieber Uwe, herzlichen Dank für dieses Entgegenkommen und entschuldige die „Sauerei“ die wir verursacht haben! Viele Grüße an dein Team und weiterhin Gutes Gelingen!

Natürlich kommen die „Harten“ auch noch ins Hotel, bereiten sich auf, um eine Stunde später wieder „Wasser“ zu bekommen. Unvergleichlich schöner und wärmer, salziger und weicher ist das Wasser in der Toskana-Therme. Und irgendwie auch nicht so nass, finde ich. Das passende Abendessen gibt es auch gleich hier. Es wird lustig, noch lustiger…unsere Gruppe ist eben einmalig. Nur ganz kurz flammt bei jedem von uns auf das wir alle bald auseinander gehen werden… müssen…

Ein Spruch fällt mir noch ein, gesehen im Bio-Hotel: “ Es kommt nicht darauf an dem Leben mehr Jahre zu geben sondern den Jahren mehr Leben!“ Wie war, wie war…

07_Wald

Meine erste 5-Sterne-Nacht

Und das obwohl der ganze Himmel bewölkt ist! Nachdem ich es bisher im „Elbresidenz-Hotel“ immer nur bis zur Reception geschafft habe, durfte ich gestern soger ein schönes Zimmer beziehen! Der Schlüssel ist hier eine Karte, schaltet gleichzeitig elektrisch Licht und Funk und Fernsehen ein. Jetzt geht’s zum Frühstück. Der Rucksack ist gepackt. Die Regenjacke liegt diesmal ganz  oben, ich höre in der Ferne schon Donnergrollen. Und dann gehts endlich los, in die Sächsische Schweiz! Also: auffi!