Island of dreams, island of tears

Dieser Leitspruch ist eigentlich Bestandteil der Werbung für Ellis Island – aber irgendwie auch für uns…  Traumhafte Stadt, wundervolle Sehenswürdigkeiten, Kurioses, Lustiges, Interessantes – aber eben auch Hektik und vorallem Hitze.

Um eben dieser Hitze etwas Luftiges entgegen zu setzen machten wir uns heute auf zur Fährtour de Néw Yorké!  :mrgreen:

Trotz frühem Aufstehens (siehe mein Bericht von heute morgen) ging es doch etwas schleppend voran. Dabei ist es morgens ja noch einigermaßen erträglich – und trotzdem schon fast 30°C warm. Mit der Subway (warum muß ich bei den Schildern immer an was zu Essen denken???) ging es ganz Manhattan runter bis zu Bowling Green. Diese Haltestelle mündet direkt in den Battery Park – eine ehemalige Festungsanlage (Geschützbatterien), welche jetzt Park und Denkmal zugleich ist. Zum einen natürlich Denkmal zu all den Inneramerikanischen Kriegen, aber auch zum zweiten Weltkrieg (Gedenktafeln mit Gefallenen) bis hin zu 9/11 – der Skulptur, welche zwischen den Towern des WTC stand und nun als demoliertes Mahnmal dient.

Da wir bereits pünktlich kurz vor 9 Uhr den Hafen erreichten, ging es nach dem Securitycheck (schlimmer als am Flughafen) direkt mit der ersten Fähre nach Liberty Island – zur altehrwürdigen Französin im grünen Gewand. Wir nahmen uns dort (in praller Sonne!) nicht soooo viel Zeit. Eigentlich so richtig japanisch – runter von der Fähre, rechts rum um die Insel, vor der Statue paar Bilder und wieder zurück zum Anleger. So ungefähr lief es ab – mit paar klitzkleinen Abstechern rechts oder links. Da das Schiff gerade ablegebereit war, ging es zügig weiter zur Insel Ellis Island.

 

 

 

 

Dort war in der Vergangenheit die zentrale Aufnahmestation für Einwanderer. Besonders für die Einwanderer der Unterklasse. Nach langem Dornröschenschlaf hat man die Anlage liebevoll rekonstruiert und als Museum eingerichtet. Wir sind rein und wollten selbst mal den Werdegang eines solchen „behördlichen Aktes“ der Vergangenheit erleben. Das Museum selbst ist -trotz seiner Größe- völlig kostenfrei besuchbar. Okay, die Fähre kostet ja schon was – und wenn man (wie wir) einen Audioguide nutzt, dann gilt es auch paar Dollars zu berappen. Die Anlage selbst ist beeindruckend. Die vielen Infos, Bilder und Ausstellungsstücke sind sehr anschaulich erklärt und ausführlich beschrieben. Wer sich nur annähernd für Geschichte interessiert sollte beim nächsten NY-Trip unbedingt mal dort hin!

 

Gut 90 Minuten später waren wir dann super informiert und begaben uns zum Anleger der Fähre. Man hätte aber durchaus noch paar weitere Sonderausstellungen besuchen können…  Das Boot kam gerade und wir überquerten den Hudson in „heimatlicher“ Richtung. Angekommen am Fuße der Skyline ging es gleich weiter zum nächsten Schiff – einmal mit der Staten Island-Fähre hin und zurück. Kostenlos. Ein durchaus imposantes Schauspiel – da verlassen ca. 300 Menschen die Fähre und rennen einmal zum Ausgang und gleich wieder zum Eingang um mit der nächsten Fähre wieder zurück zu fahren. Nur etwa eine handvoll Einheimische wollen wohl wirklich hier her. Dabei hat Staten Island auch einiges zu bieten – zum Beispiel ein originalgetreues Einwandererdorf als Freilichtmuseum. Aber auch wir gehörten zu den 300 und müssen uns diesen Leckerbissen wohl für New York 20xx aufheben.   :smile:

Zurück in Manhattan ging es gleich zur U-Bahn und direkt zum Time Square. So früh am Nachmittag kam es mir heute nicht sooo voll wie gestern vor. In der 42. Strasse/West lösten wir endlich mal einen Essengutschein ein – bei Applebees. Das war richtig lecker! Caesars Salad, ein feines Steak mit gemischtem Gemüse und Kartoffelbrei (in welchem Zwiebeln o.ä. untergemischt war) und eine süße Cream Sunday-Eisbombe. Am besten kommt trotzdem immer die Klimaanlage in solchen Gebäuden – und natürlich die großen Getränke, welche man alle 50 Meter geniessen oder sich über den Kopp schütten möchte. Die Bedienung war vom Gutschein freilich bedient – da gibts ja keinen Cash, weil Service inklusive ist. Ich wollte ihr gerne noch was geben – aber nach dem Abräumen der letzten Geschirrreste verabschiedete sie sich mit einem herzlichen „You can go whenever you want!“ – und ward nicht mehr gesehen.

Wieder mit der Sub ging es dann noch zur Lexington Avenue und weiter zur Hochseilbahn nach Roosevelt Island. Wollten wir gerne auch mal erleben. Schön ist es durchaus – aber leider im Gegensatz zu Bus und Sub nicht klimatisiert. Und so rannen uns von Anfang bis Ende die Schweißperlen durchs Gesicht. Diese Tatsache erleichterte uns die Entscheidung, wenigstens bis zum Central Park mal Taxi zu fahren. Also bin ich mal ran an die Straße und hab das Ärmchen mit letzter Kraft gehoben. Und tatsächlich – 3 Sekunden später stand die gelbe Kiste von Ford vor uns! Knappe 10 Dollar später waren wir auf unserer Strasse – Central Park West.

 

Michi hatte noch den grandiosen Einfall, durch den Park zu gehen. Okay, knapp 4 Kilometer bei fast 40°C im Schatten sind möglich, aber auch anstrengend. Und genau das merkten wir schnell. Und wo sind die Getränkeverkäufer wenn man sie braucht? Oder die Springbrunnen? Nicht da! Also schnell wieder Richtung U-Bahn und bloß nicht weiter latschen. Dann kam uns auch mal das Glück zugute und direkt neben uns erschien ein Bus der Linie M10, welche uns zum Hotel bringen würde. Also rein, bissel Abkühlung, bissel Füße schonen und am Hotel raus und noch schnell mit Getränken im Frischemarkt eindecken. Die ersten Flaschen waren schon vorm Hotel alle – aber paar haben es ins Zimmer geschafft. Und so sind wir diesmal schon 18 Uhr im kleinen, klimatisierten Zimmerchen und duschen, trinken, entspannen…  Zumindest bis morgen.

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Ein Kommentar
  1. frame sagt:

    Uff, ich schwitze schon beim Lesen ;)

    Bzgl. restaurant und trinkgeld und so: Du kannst das Geld einfach auf dem Tisch liegen lassen, das ist völlig üblich – die kommen nicht wieder um zu kassieren. Genauso wenn du die Rechnung komplett bar bezahlst – einfach das Geld auf den Tisch legen und gehen wenn es passend ist.
    Genauso die Kreditkartenquittung – Tip eintragen, unterschreiben und gehen … wir haben am Anfang immer gewartet dass der Server nochmal kommt um das zu kontrollieren, aber da wartet man ewig – der kommt nur wenn er Touristen identifiziert hat und die Leute einfach nicht gehen wollen :)
    Wenn du Rückgeld willst ist es oft üblich sich zuerst das ganze Geld rausgeben zu lassen und dann das Trinkgeld wieder liegenzulassen. Man kann natürlich auch die deutsche Variante des Aufrundens nehmen bzw. den Betrag direkt sagen, aber sie kennen es halt nicht so und verstehen manchmal nicht gleich was man will …

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