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Murphys Gesetz

Zum ersten Mal hier in New York klingelte bei uns heute morgen der Wecker. Das hatte auch einen Grund – wir hatten einen festen Termin! Also um 7 Uhr aufstehen und frisch machen. Kurz vor 8 ging es dann zur Subway und (mit einem Umstieg) bis ganz runter zur Südspitze Manhattans, zum South Street Ferry Port. Aber nicht die Fähre war unser Ziel sondern Pier 6 am East River – der Downtown Heliport. Kurz bevor wir zum ersten Mal dort vorsprachen und erfuhren, dass wir noch etwas früh dran seien, packte ich meine Kamera aus um die Locations schon mal abzulichten. Aber was passierte dann?! Neben uns auf der Straße hielt ein Taxi im Stau (=Normalzustand) und wir fühlten uns (geografisch! – bevor Fragen kommen… *g*) wie zuhause. Aber seht selbst:

Kurz zuvor hatte ich noch ganz den Ami gemacht und in der Sub gelesen (dieses Blatt gibts hier täglich, ist ähnlich unserer Morgenpost und kostenlos!):

Jedenfalls hatten wir noch etwas Zeit und konnten so im Fährhafengebäude noch frühstücken. Gut bewacht – überall rund ums Gebäude und im Gebäude waren Sicherheitskräfte und Soldaten mit Maschinengewehren zugange. Warum? Keine Ahnung. Sowas ähnliches hatten wir bereits im Applebees beobachtet, als dort direkt vor uns die Special Unit aus dem Transporter kam und uns beim Essen zugesehen hat…  Gegen halb 10 wurde es dann für Rieke und mich ernst: Sicherheitstipps, Boarding und Rettungsweste – und ab zum Heli. Anschnallen und Start! Der Flug dauerte knapp 15 Minuten und ging vom Heliport über Gouvenors Island, die Freiheitsstatue, Ellis Island, den Hudson rauf bis Mitte Central Park und wieder zurück. Ist schon ein Erlebnis! Macht Spaß so ein Hubschrauber – ich will auch einen!   :grin:   Bilder hab ich keine gemacht – war einfach nicht so gut möglich. Dafür habe ich das Ganze gefilmt – wer es mal sehen mag, dem kann ich das in meinen unweigerlich folgenden Dia-Vorträgen ja mal zeigen.   :wink:   Hier zumindest mal eins von „unserer“ Maschine nach der Landung:

Nach diesem Erlebnis ging es nochmal durch den Battery Park und dann ab Bowling Green mit der Bahn nach Chinatown. Naja fast. Denn kurz vor der Haltestelle Canal Street wurde die Bahn zur Überraschung aller plötzlich zum Expresstrain und fuhr durch…  Also mußten wir wieder aussteigen, umsteigen und zurück fahren.  *schnief*  Dort angekommen ging es zu Fuß kurz durch einen ganz kleinen Teil von Chinatown und ein Stück little Italy. Von letzterem gibt es ja nur noch zwei Straßen – den Rest und noch viel mehr drumherum haben die Chinesen unter Kontrolle. Weiter über die Houston Street zum Washington Square und dem dortigen Triumphbogen, an welchem meine Mädels noch die Reste vom Frühstück verdrückten:

 

In der Nähe vom großen Bogen fütterte ein Mann eine riesige Herde Eichhörnchen – süß! Wahnsinn, wie nahe die Viecher kommen, wenn sie so verwöhnt werden. Aber das kennen wir ja auch vom Großen Garten. Leider sind die hier so süßen schwarzgrauen Hörnchen ja bei uns zuhause eher die Bösen und vertreiben unsere roten Tierchen. Kurz in die U-Bahn rein und eine Haltestelle weiter schon wieder raus: der Highline-Park. Was ist denn das? Nun, dass ist ein Projekt privater Investoren, Anwohner und Promis, welches zum Ziel hatte, eine alte Hochbahntrasse zu erhalten und als Parkanlage nutzbar zu machen. Herausgekommen ist eine wunderschöne Anlage mit Bepflanzung, toller Integration von Bänken und Liegen in die teils noch/wieder vorhandenen Schienen und sogar kleine Wasserspiele. Hier oben kann man ein gutes Stück ziemlich ungestört flannieren und dabei den Verkehr unter einem gut beobachten. Oder man macht Siesta:

 

Am Ende der Highline ging es weiter zur Pennstation und auch kurz mal in den berühmten BH-Photo. Was soll ich sagen: Da gibts wohl nix, was es nicht gibt. Auch noch mehr Elektronik – also nicht nur Fototechnik. Preise sind sicher auch gute dabei – aber vieles ist auch teuer. Und voll ist es auch. Bei Klamotten bin ich mir sicher, dass es sich hier lohnt. Bei Technik wahrscheinlich auch – aber was ich gesehen habe eher selektiv. Okay, aber nun weiter mit der Subway bis zur 5th Avenue. Und dort passierte mal was Neues. Regen! Nachdem es heute ja sowieso schon arktisch kalt war (ca. 28°C), nun also auch noch das! Aber wir sind hart im Nehmen und trotzten dem Nass von oben – ohne Schirm! Kurz zwei Gotteshäuser besichtigt (St. Thomas und St. Patrick) und weiter zu Fuß durchs verregnete Treiben auf der bekannten Meile von NYC.

 

Das Zwischenziel sollte Bloomingdales sein – ein Nobelkaufhaus. Klar, dass wir hier nix kaufen würden. An einem einfachen Polohemd prangte hier ein Preis von 99 $, eine Stoff-Jacke(!) daneben warb mit einem Designerlogo und ein Schildchen mit „Sale: 40% off – new price: 399 $“. Dabei kannte ich den Hersteller noch nichtmal…   :oops:  Hier her gekommen sind wir nur wegen eines Gutscheines für 10% Rabatt und einem kleinen Geschenk. Jaja, die Mitnahmementalität der Ostdeutschen…  Aber die Verkäufer sind schlau und geben einem nix, wenn man nix kauft. Und da der Rabatt auch nur für ausgewählte Waren und einem Einkaufswert von 200 $ greift, sind wir eben wieder raus und dem Abendessen entgegen.

Ein kurzer Zwischenstopp lies uns den dritten Essengutschein einlösen – aber nicht für Essen. Morgen kommen wir wahrscheinlich nicht nochmal zum Times Square – also haben wir bei Bubba Gump eben was anderes gekauft. Dieser Gutschein galt ja für alles – Souvenirs und Essen. Gespeist haben wir dann schliesslich bei Planet Hollywood gegenüber. Das war mal richtig interessant in dem Laden. Glücklicherweise waren wir früh genug da – sonst hätten wir wohl ne Stunde auf nen Tisch gewartet. Hier wird man ja platziert. Paar Sandwiches und Burger, unlimited Pepsi und ein lecker Eis. Auf dem Nachhauseweg (immer noch im Regen) noch kurz einkaufen und zurück zum Hotel.

Warum aber nun Murphys Gesetz (=alles geht schief, was schiefgehen kann…)??? Man stelle sich mal meine Lage vor: meine Blasen an den Füssen, wieder den ganzen Tag gelatscht, meine komischen Insektenstiche welche den Fuß haben so rot verfärbt, die Einkaufstüten und das normale Gepäck und nun auch noch ein ganz dringender menschlicher Drang unterhalb des Magens…  Und nun? Hotel erreicht – Fahrstuhl kaputt!!! Und das Zimmer ist im 8. Stock…  *kreisch*   :shock:

Aber ich habs geschafft – eine Treppe für Mutti, eine für Vati…   :mrgreen:  Dafür gehts morgen mal nach Coney Island an den Strand. Hoffentlich ohne Regen und ohne zu große Fußprobleme.

Über den Wolken – und unter die Erde

Wer wird denn nun was Falsches denken? Bevor zuhause mein Nachlass geregelt wird – ich lebe noch! Obwohl ich unter der Erde gelandet bin…  Aber langsam und der Reihe nach.   :cool:

10 Uhr sollte der Airbus A330-200 in Tegel starten. Sollte. Aber wir warteten noch einige Zeit auf Anschlusspassagiere aus Tel Aviv. Gut 20 Minuten zu spät heulten dann die Triebwerke auf – aber nur bis zur Startbahn, und dort verging wieder einige Zeit. Ampel auf Rot vermutlich…  Dann gings los – der 8-Stunden-Marathon (okay, es gibt noch längere Flüge – ich war aber noch nie so lange in so einer Kiste eingesperrt) nach New York City. Nach dem ziemlich problemlosen Check In in Berlin gabs auch während des Fluges keine großen Probleme. Essen und Trinken gab es (über die Qualität konnten wir uns intern nicht so recht einigen), Filme gab es (zwei, die ich noch nicht kannte – u.a. „The Kings Speech“), Musik gab es und natürlich auch wenig Platz im Gestühl. Trotzdem hatte ich Glück – neben mir war noch ein Platz frei, was es insgesamt erträglich machte. Und so verging die Zeit buchstäblich wie im Fluge – auch ohne das ich ein Auge zugemacht habe. Die beiden Mädels haben aber auch nicht so richtig schlafen können. Das Interessanteste an Bord: Die häufigen Meldungen, dass größere Ansammlungen von Menschen verboten sind. Nun erkläre das mal einer dem Mob, der gerade am Klo Schlage steht…  :roll:  :mrgreen:

12.30 Uhr Ortszeit sollten wir landen – was uns auch fast gelang. Nur ein, zwei Ehrenrunden (nach einem wirklich seeehr ruhigen Flug) über Long Island und dann gings runter in den Dunst der Metropole am Hudson. Und „Dunst“ ist kein Ausdruck – man konnte schon fast von Nebel sprechen – so dick ist hier die Luft vor Hitze, Smog, Luftfeuchtigkeit und sonstigen Einflüssen. Kein Blick zur Skyline war möglich. Zumindest nicht vorm Eastriver – und den erreichten wir ja erst einige Zeit später mit dem Shuttle. Bis dahin wars noch ein langer Weg – obwohl die Einreisebeamten seeehr entspannt waren (bei nem Becher von Starbucks wurden die Fingerabdrücke genommen und am Zoll fragte uns niemand nach irgendwas…). Aber kaum raus aus dem Tumult mußten wir erstmal den Feierabend einer Shuttlebeamtin hinnehmen und uns anderswo neu anstellen. Genau wie in Germany irgendwie. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit saßen wir dann im Bus und fuhren zum Hotel. Fuhren? Eher kämpften sich der Fahrer durch. Mit allen Mitteln. Rechts am Stau vorbei und dann ganz vorne links abbiegen. Nur mal so als Beispiel…   :lol:

Im Hotel eingecheckt, Gepäck rauf, kurz frisch machen (das Zimmer ist sehr klein – aber mit „Blick“ Richtung Central Park) und schon stürzten wir uns ins Getümmel. Unter die Erde…  Ja, Ihr habts geahnt – die Subway ist gemeint! Von der 110. Strasse gings direkt zur 42. und dort ums Karree. Bissel gucken da, bissel schauen dort. Kurz durch Macys (wobei wir dort nur zum Essen und Trinken drin waren… *g*) und weiter zum Empire State Building. Da gerade überschaubarer Andrang herrschte lösten wir unsere Karten gleich ein – obwohl der Besuch da oben ja für eine Abendsession angedacht war. C‘ est la vie! In dem Gebäude lernt man auch alles kennen – ewige Runden zwischen Absperrungen und Wachposten. Aber irgendwann ist man oben und – sieht nicht viel.  :sad:  Naja, wir hätten es uns ja denken können – der Dunst war schon extrem. Extreme Kurzsicht – aber irgendwie doch wieder ne ganz eigene Stimmung.

 

 

 

Abwärts gings dann schneller – 6 Etagen sogar per pedes. Raus aus dem Building und rein in den Supermarkt gegenüber. Paar Kleinigkeiten für den Abend kaufen und heimwärts. Die Fifths Avenue Richtung Central Park und kurz mal in die Public Library reingeschaut. Sehr kurz. Dort haben wir praktisch nix gesehen – also gehts nochmal hin. Gleich vor Ort in die U-Bahn und fertig. Naja fast. Wir haben ne Expresslinie erwischt und mußten noch ein Stück in die entgegengesetzte Richtung fahren.

 

Und jetzt? Jetzt sind wir 24 Stunden munter und müssen (nach der verdienten Dusche) erstmal schlaaaaafen… Gute Nacht Deutschland! Obwohl: Bei Euch ist es ja eher Guten Morgen…  Bis morgen (hoffe ich…)!  *gääähn*