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Der 8. Tag

Nun ist es soweit. Die Abreise hat uns eingeholt. Rieke kommt sie wohl mittlerweile zu spät (der heimische Sportplatz und PC ziehen…), für uns beiden anderen kommt sie vielleicht bissel zu früh. Manchen Wunschtraum konnten wir uns nicht erfüllen – Michi hätte gerne mehr Menschen in allen Stadtteilen gesehen, mehr Friedhöfe und Kirchen besichtigt – ich wäre gerne noch auf die Intrepid gegangen und wäre gerne auch mal bissel weiter aus der Stadt raus gekommen. Und wenns nur mal nach New Jersey übern Hudson gewesen wäre. Oder vielleicht doch mal nen Mietwagen nehmen und in das Verkehrschaos stürzen. Oder Zug fahren. Oder einen Greyhound-Fernbus. Oder, oder, oder. Aber so isses nunmal – wenns am Schönsten ist, soll man aufhören. Und eigentlich sind auch wir irgendwo froh, nun erstmal bissel zu entspannen – die letzten Tage war ja immer volles Programm und die Füße qualmten schon…   :-P

Unser Hotel und unser Zimmer haben wir noch garnicht gezeigt – das holen wir heute nach. Wie schon der Beschreibung im Menü oben zu entnehmen ist, liegt das Hotel direkt am Central Park. Genauer an der Central Park West Nummer 465 bzw. an der 106. Straße. Wir hatten das Zimmer 802 mit Blick auf den Park. Wobei natürlich der Blick auch nicht sooo dolle war, da erstens die Bäume des Parks alle Sicht versperrten und zweitens ein Herantreten ans Fenster praktisch unmöglich war, da ins Zimmer kaum die Möbel passten…   :mrgreen:

 

Nach diesen Ein- und Anblicken des Hotels (und natürlich vorherigem Kofferpacken) ging es zum Brunch um den Block. Wir wollten gerne noch „Zannys“ testen – ein Coffee-Shop um die Ecke, welcher im Hotelprospekt beworben wurde. Ein zweiter ist gleich paar Meter neben dem Hotel, aber der hat uns nicht ganz so gut gefallen. Alles sehr eng und klein. Aber Zannys war deutlich besser, heller, freundlicher, schmackhafter. Man merkte dies auch gleich an der Akzeptanz – viel mehr Kundschaft als bei der Kokurrenz um die Ecke. Allerdings ist es selbt in dem kleinen Laden schwer für Kaffeetrinker – ganze 5 Sorten stehen da rum und man (bzw. in unserem Fall „frau“) muß sich entscheiden. Letztlich ist es die Sumatra-Mischung geworden. Nach dem Bezahlen (inklusive obligatorischen Trinkgeld) wollte Michi nochmal zurück und ein Bild mit diesen netten Leuten machen – gesagt und getan…

Weiter rund um „unseren“ Block zum Hotel bzw. gegenüber in den Park. Unser Shuttle sollte erst gegen halb 1 kommen – und so war noch bissel Zeit. Gleich neben dem Eingang gabs eine Live-Flugshow – nur ohne Falkner oder sonstiges Personal. Und so kam man zu mehr oder weniger guten Bildern dieses Greifvogels in freier Wildbahn:

Diese kleine Runde komplettierten Michi und ich mit einem Spaziergang zum Harlem Meer und zurück über die grünen Hügel zum Hotel. Unterwegs noch schnell ein Bildchen der allgegenwärtigen und praktischen Wasserspender gemacht:

Kurz nach 12 stand dann der Shuttle schon bereit – da hatten wir Glück, dass wir kurz vor 12 schon zurück waren…  Rein in den blauen Wagen und los ging die wilde Tour durch halb New York. Es wollten ja noch mehr Passagiere zum JFK und wir waren die ersten an Bord. Somit durften wir das alles live miterleben – wilde Fahrmanöver und eine kleine Stadtrundfahrt zum Abschluss. Trotz allem erreichten wir absolut pünktlich und ausreichend den Airport und gaben sogleich unsere Koffer ab. Völlig problemlos und unspektakulär.

Obwohl noch genug Zeit war, stellten wir uns wenig später gleich beim Security Check an. Das war auch gut so, denn der ging schon ziemlich lange. Erst die Warteschlange und dann die Fragen der Beamten (mit Pass in der Hand checkt der wohl jeden ab: „Whats your name?“). Vorher wurden schon manche Passagiere akribisch auf die Einhaltung der Handgepäckgröße hingewiesen – mancher mußte Gepäck umlagern! Wir hatten wenigstens dort Glück. Am eigentlichen Sicherheitscheck gehts dann härter zu: Alles, wirklich alles muß aufs Band: Uhren, Gürtel, Jacken, Schuhe, Flüssigkeiten in den Plastikbeuteln, Laptop, Tasche, Brieftasche…  Barfuß gehts dann durch den Nacktscanner (die nutzen doch sowas, oder?) und danach ist man erlöst. Bei Michi dauerte es länger – sie hatte den Gürtel vergessen und spielte Spielchen mit den Beamten: Lämpchen und Sirene an, zurück, wieder Lämpchen und Sirene an… usw.   :cool:

Im eigentlichen Transitbereich durfte man endlich auch sitzen, essen, trinken, shoppen. Sehr viel haben wir davon nicht Gebrauch gemacht – außer dem Sitzen. Ich hab mir nochmal was bei Mc D. gekauft. Erstens hatte ich Appetit drauf, zweitens bekommt man dort wunderbar seine Münzen los – in die Ronald-Mc-Donald-Spenden-Box. Den Rest hab ich für ne Zeitung verbraten und gut wars. Bilder waren dort leider nicht erlaubt – obwohl mancher sich nicht dran hielt.

Relativ pünktlich kurz nach 17 Uhr waren wir dann im Flieger, welcher sich auch nur mit paar wenigen Minuten Verspätung in Bewegung setzte. Diese Minuten wurden unterwegs aber aufgeholt und so landeten wir letztlich sogar überpünktlich in Berlin-Tegel. Unterwegs freuten wir uns eigentlich wieder auf das Filmangebot – eigentlich. Nur was passiert? Man sitzt genau unter dem Monitor (=man sieht darauf nix) und der eigentlich für uns zuständige Flachbildschirm ist defekt! So mußten wir uns verrenken und hätten zum Erkennen der Movies eigentlich ein Opernglas benötigt. Schade. Aber irgendwie hat man den Filmen doch folgen können – auch ohne detaillierte Bilder. Essen und Trinken waren wieder okay und haben (was das Essen betrifft) diesmal auch mir gemundet. Kurz vor 8 Uhr deutscher Zeit standen wir somit schon vorm deutschen Beamten, der die Passkontrolle mit einem zünftigen „Moin!“ einleitete. Kurz und schmerzlos. Keine Durchleuchtung, keine Fragen, kein Zoll. Einfach raus aus dem Gebäude und rüber zum Mietwagen-Center.

Ein Ford Mondeo neuester Bauart und wieder mit toller Ausstattung brachte uns nach Hause. Nur eine kleine Unterbrechung an der Raststätte (ich mußte mal die Beine vertreten) und schon waren wir wieder in der Residenzstadt angelangt! Dort schnell die Koffer raus und das Auto zurück zum Vermieter. Zurück mit der Bahn und (so bin ich – ich kann damit nicht warten…) erstmal alle Koffer und Taschen leeren. Alles aufräumen, Post durchsehen, Blümchen giessen und nun halt diese Worte hier tippen. Als nächstes frisch machen und mal schauen, was das TV hergibt. Denn Schlafen werde ich noch nicht gleich – erstens ist man noch zu aufgewühlt und zweitens muß ich ja auch wieder den Dresdner Rhythmus finden um den Jetlag zu vermeiden.

Soweit erstmal von mir, von uns. Wir sind also gut, gesund und munter angekommen! Man liest sich – es folgen noch die eine oder andere Story bis der Blog dann mal zur Ruhe kommen wird…   :wink:

Über den Wolken – und unter die Erde

Wer wird denn nun was Falsches denken? Bevor zuhause mein Nachlass geregelt wird – ich lebe noch! Obwohl ich unter der Erde gelandet bin…  Aber langsam und der Reihe nach.   :cool:

10 Uhr sollte der Airbus A330-200 in Tegel starten. Sollte. Aber wir warteten noch einige Zeit auf Anschlusspassagiere aus Tel Aviv. Gut 20 Minuten zu spät heulten dann die Triebwerke auf – aber nur bis zur Startbahn, und dort verging wieder einige Zeit. Ampel auf Rot vermutlich…  Dann gings los – der 8-Stunden-Marathon (okay, es gibt noch längere Flüge – ich war aber noch nie so lange in so einer Kiste eingesperrt) nach New York City. Nach dem ziemlich problemlosen Check In in Berlin gabs auch während des Fluges keine großen Probleme. Essen und Trinken gab es (über die Qualität konnten wir uns intern nicht so recht einigen), Filme gab es (zwei, die ich noch nicht kannte – u.a. „The Kings Speech“), Musik gab es und natürlich auch wenig Platz im Gestühl. Trotzdem hatte ich Glück – neben mir war noch ein Platz frei, was es insgesamt erträglich machte. Und so verging die Zeit buchstäblich wie im Fluge – auch ohne das ich ein Auge zugemacht habe. Die beiden Mädels haben aber auch nicht so richtig schlafen können. Das Interessanteste an Bord: Die häufigen Meldungen, dass größere Ansammlungen von Menschen verboten sind. Nun erkläre das mal einer dem Mob, der gerade am Klo Schlage steht…  :roll:  :mrgreen:

12.30 Uhr Ortszeit sollten wir landen – was uns auch fast gelang. Nur ein, zwei Ehrenrunden (nach einem wirklich seeehr ruhigen Flug) über Long Island und dann gings runter in den Dunst der Metropole am Hudson. Und „Dunst“ ist kein Ausdruck – man konnte schon fast von Nebel sprechen – so dick ist hier die Luft vor Hitze, Smog, Luftfeuchtigkeit und sonstigen Einflüssen. Kein Blick zur Skyline war möglich. Zumindest nicht vorm Eastriver – und den erreichten wir ja erst einige Zeit später mit dem Shuttle. Bis dahin wars noch ein langer Weg – obwohl die Einreisebeamten seeehr entspannt waren (bei nem Becher von Starbucks wurden die Fingerabdrücke genommen und am Zoll fragte uns niemand nach irgendwas…). Aber kaum raus aus dem Tumult mußten wir erstmal den Feierabend einer Shuttlebeamtin hinnehmen und uns anderswo neu anstellen. Genau wie in Germany irgendwie. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit saßen wir dann im Bus und fuhren zum Hotel. Fuhren? Eher kämpften sich der Fahrer durch. Mit allen Mitteln. Rechts am Stau vorbei und dann ganz vorne links abbiegen. Nur mal so als Beispiel…   :lol:

Im Hotel eingecheckt, Gepäck rauf, kurz frisch machen (das Zimmer ist sehr klein – aber mit „Blick“ Richtung Central Park) und schon stürzten wir uns ins Getümmel. Unter die Erde…  Ja, Ihr habts geahnt – die Subway ist gemeint! Von der 110. Strasse gings direkt zur 42. und dort ums Karree. Bissel gucken da, bissel schauen dort. Kurz durch Macys (wobei wir dort nur zum Essen und Trinken drin waren… *g*) und weiter zum Empire State Building. Da gerade überschaubarer Andrang herrschte lösten wir unsere Karten gleich ein – obwohl der Besuch da oben ja für eine Abendsession angedacht war. C‘ est la vie! In dem Gebäude lernt man auch alles kennen – ewige Runden zwischen Absperrungen und Wachposten. Aber irgendwann ist man oben und – sieht nicht viel.  :sad:  Naja, wir hätten es uns ja denken können – der Dunst war schon extrem. Extreme Kurzsicht – aber irgendwie doch wieder ne ganz eigene Stimmung.

 

 

 

Abwärts gings dann schneller – 6 Etagen sogar per pedes. Raus aus dem Building und rein in den Supermarkt gegenüber. Paar Kleinigkeiten für den Abend kaufen und heimwärts. Die Fifths Avenue Richtung Central Park und kurz mal in die Public Library reingeschaut. Sehr kurz. Dort haben wir praktisch nix gesehen – also gehts nochmal hin. Gleich vor Ort in die U-Bahn und fertig. Naja fast. Wir haben ne Expresslinie erwischt und mußten noch ein Stück in die entgegengesetzte Richtung fahren.

 

Und jetzt? Jetzt sind wir 24 Stunden munter und müssen (nach der verdienten Dusche) erstmal schlaaaaafen… Gute Nacht Deutschland! Obwohl: Bei Euch ist es ja eher Guten Morgen…  Bis morgen (hoffe ich…)!  *gääähn*